Wir lächeln leis im Abendwind
hören
Wir lächeln leis im Abendwind,
wenn sich die Blumen schwankend küssen
und wenn die Vögel müde sind.
Weil wir nicht mit der Sonne müssen,
die breit auf flachen Abendflüssen
aus unsern Wiesentalen rinnt.
Wir bleiben, und wir sehn die Nacht
aufwachsen, weit und Wunder werden,
sehn Berge, Bilder und Gebärden
viel größer als wir je gedacht.
Sehn was die Blüten nicht ertrügen,
was Vögel erst nach langen Flügen
erreichen würden, stellt sich nah
und was am Morgen schon erstarrt
in Stille ist und Gegenwart,
wir kannten es, als es geschah...
Aus Rainer Maria Rilke: Aus der Sammlung Dir zur Feier
An die Frau Prinzessin M von B
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Wir sind ja. Doch kaum anders als den Lämmern
gehn uns die Tage hin mit Flucht und Schein;
auch uns verlangt, sooft die Wiesen dämmern,
zurückzugehn. Doch treibt uns keiner ein.
Wir bleiben draußen Tag und Nacht und Tag.
Die Sonne tut uns wohl, uns schreckt der Regen;
wir dürfen aufstehn und uns niederlegen
und etwas mutig sein und etwas zag.
Nur manchmal, während wir so schmerzhaft reifen,
daß wir an diesem beinah sterben, dann:
formt sich aus allem, was wir nicht begreifen,
ein Angesicht und sieht uns strahlend an.
Aus Rainer Maria Rilke: Gedichte 1906 bis 1926 Vollendetes
Dame vor dem Spiegel
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Wie in einem Schlaftrunk Spezerein
löst sie leise in dem flüssigklaren
Spiegel ihr ermüdetes Gebaren;
und sie tut ihr Lächeln ganz hinein.
Und sie wartet, dass die Flüssigkeit
davon steigt; dann gießt sie ihre Haare
in den Spiegel und, die wunderbare
Schulter hebend aus dem Abendkleid,
trinkt sie still aus ihrem Bild. Sie trinkt,
was ein Liebender im Taumel tränke,
prüfend, voller Misstraun; und sie winkt
erst der Zofe, wenn sie auf dem Grunde
ihres Spiegels Lichter findet, Schränke
und das Trübe einer späten Stunde.
Aus Rainer Maria Rilke: Der neuen Gedichte anderer Teil
Rosa Hortensie
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Wer nahm das Rosa an? Wer wußte auch,
daß es sich sammelte in diesen Dolden?
Wie Dinge unter Gold, die sich entgolden,
entröten sie sich sanft, wie im Gebrauch.
Daß sie für solches Rosa nichts verlangen.
Bleibt es für sie und lächelt aus der Luft?
Sind Engel da, es zärtlich zu empfangen,
wenn es vergeht, großmütig wie ein Duft?
Oder vielleicht auch geben sie es preis,
damit es nie erführe vom Verblühn.
Doch unter diesem Rosa hat ein Grün
gehorcht, das jetzt verwelkt und alles weiß.
Aus Rainer Maria Rilke: Der neuen Gedichte anderer Teil
hören
Wenn ich manchmal in meinem Sinn
ein Begegnen dem andern vergleiche:
du bist immer die reichende Reiche
wenn ich der dürftige Bettler bin.
Wenn du mir leise entgegenlebst
und, kaum lächelnd, mit einem Male
deine Hand aus Gewändern hebst,
deine schöne, schimmernde, schmale ...:
in meiner Hände hingehaltne Schale
legst du sie leichtgelenk,
wie ein Geschenk.
Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
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Wenn eng mit Zeit und Stundenschlagen
der Alltag ärmlich uns umspinnt,
geschieht mir oft ich muß dich fragen:
Glaubst du dass wir das selber sind?
Wir gehen gewiß in stillen Wiesen,
aus denen Zeit und Stunde wich,
und unsre Stirnen sind gleich Friesen
mit Knaben die auf Flöten bliesen,
so friedlich, still und feierlich
Wir wissen nicht vom Sinn der Tage.
und unsre kühlen Hände sind
zwei Zweigen ähnlich die sich zage
entgegenwachsen durch den Wind.
Im Alltag tasten unsre Träume
uns mühsam nach und sind in Mühn,
wenn wir schon schön wie junge Bäume,
dem Sommerlos entgegenblühn
Rainer Maria Rilke: Aus der Sammlung Dir zur Feier
hören
Was wirst du tun, Gott, wenn ich sterbe?
Was wirst du tun, Gott, wenn ich sterbe?
Ich bin dein Krug (wenn ich zerscherbe?)
Ich bin dein Trank (wenn ich verderbe?)
Bin dein Gewand und dein Gewerbe,
mit mir verlierst du deinen Sinn.
Nach mir hast du kein Haus, darin
dich Worte, nah und warm, begrüßen.
Es fällt von deinen müden Füßen
die Samtsandale, die ich bin.
Dein großer Mantel lässt dich los.
Dein Blick, den ich mit meiner Wange
warm, wie mit einem Pfühl, empfange,
wird kommen, wird mich suchen, lange -
und legt beim Sonnenuntergange
sich fremden Steinen in den Schoß.
Was wirst du tun, Gott? Ich bin bange.
Rainer Maria Rilke: 26.9.1899, Berlin-Schmargendorf
hören
Unsere Träume sind Marmorhermen,
die wir in unsere Tempel stellen,
und sie mit unseren Kränzen erhellen,
und sie mit unseren Wünschen erwärmen.
Unsere Worte sind goldene Büsten,
die wir durch unsere Tage tragen;
die lebendigen Götter ragen
in der Kühle anderer Küsten:
Wir sind immer in einem Ermatten,
ob wir rüstig sind oder ruhn,
aber wir haben strahlende Schatten,
welche die ewigen Gesten tun.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
hören
Schau, wie die Zypressen schwärzer werden
in den Wiesengründen, und auf wen
in den unbetretbaren Alleen
die Gestalten mit den Steingebärden
weiterwarten, die uns übersehn.
Solchen stillen Bildern will ich gleichen
und gelassen aus den Rosen reichen,
welche wiederkommen und vergehn;
immerzu wie einer von den Teichen
dunkle Spiegel immergrüner Eichen
in mir halten, und die großen Zeichen
ungezählter Nächte näher sehn.
Aus Rainer Maria Rilke: Mir zur Feier
hören
... Oft sehn sich unsre Seelen tagelang nicht.
Und meine, dürstend, deine zu entdecken,
will ihre Arme aus dem Alltag strecken,
schaut hinter deines Lachens Rosenhecken
und lugt und lauscht und findet ihren Klang nicht.
--
Aber ich ahne an Abendrainen
werden wir unsere Seelen uns zeigen.
Und aus der meinen und aus der deinen
werden Gestalten der Stille steigen,
die sich leise entgegenweinen ...
Aus Rainer Maria Rilke: Aus der Sammlung Dir zur Feier
Ein Frühlingswind
hören
Mit diesem Wind kommt Schicksal; laß, o laß
es kommen, all das Drängende und Blinde,
vor dem wir glühen werden -: alles das.
(Sei still und rühr dich nicht, daß es uns finde.)
O unser Schicksal kommt mit diesem Winde.
Von irgendwo bringt dieser neue Wind,
schwankend vom Tragen namenloser Dinge,
über das Meer her was wir sind.
.... Wären wirs doch. So wären wir zuhaus.
(Die Himmel stiegen in uns auf und nieder.)
Aber mit diesem Wind geht immer wieder
das Schicksal riesig über uns hinaus.
Aus Rainer Maria Rilke: Gedichte 1906 bis 1926
Die Parke II
hören
Leise von den Alleen
ergriffen, rechts und links,
folgend dem Weitergehen
irgend eines Winks,
trittst du mit einem Male
in das Beisammensein
einer schattigen Wasserschale
mit vier Bänken aus Stein;
in eine abgetrennte
Zeit, die allein vergeht.
Auf feuchte Postamente,
auf denen nichts mehr steht,
hebst du einen tiefen
erwartenden Atemzug;
während das silberne Triefen
von dem dunkeln Bug
dich schon zu den Seinen
zählt und weiterspricht.
Und du fühlst dich unter Steinen
die hören, und rührst dich nicht.
Aus Rainer Maria Rilke: Das Buch der Bilder
hören
Laß mich, laß mich, die Augen geschlossen
Wie mit verschluckten Augen laß
Mich, den Rücken an den Colossen,
Warten an deinem Rande daß
Dieser Schwindel mit dem ich verrinne
Meine hingerissenen Sinne
Wieder an ihre Stelle legt.
Regt sich denn alles in mir? Ist kein Festes
Das bestünde auf seines Gewichts
Anrecht. Mein Bangestes und mein Bestes
Und der Wirbel nimmt es wie nichts
Mit in die Tiefen.
Aus Rainer Maria Rilke: Improvisationen aus dem Capreser Winter (Vollendetes)
Der Apfelgarten
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Komm gleich nach dem Sonnenuntergange,
sieh das Abendgrün des Rasengrunds;
ist es nicht, als hätten wir es lange
angesammelt und erspart in uns,
um es jetzt aus Fühlen und Erinnern,
neuer Hoffnung, halbvergeßnem Freun,
noch vermischt mit Dunkel aus dem Innern,
in Gedanken vor uns hinzustreun
unter Bäume wie von Dürer, die
das Gewicht von hundert Arbeitstagen
in den überfüllten Früchten tragen,
dienend, voll Geduld, versuchend, wie
das, was alle Maße übersteigt,
noch zu heben ist und hinzugeben,
wenn man willig, durch ein langes Leben
nur das Eine will und wächst und schweigt.
Aus Rainer Maria Rilke: Das Buch der Bilder
hören
Ich schreite einsam weiter. Mir zuhäupten
fühl ich den Frühling in den Zweigen zittern.
Und einmal werde ich mit unbestäubten
Sandalen warten an den Garten gittern.
Und du wirst kommen wenn ich dann dich brauche
und wirst mein Zaudern nehmen als ein Zeichen,
und wirst mir still vom allerletzten Strauche
die vollen Sommerrosen niederreichen.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
Gott spricht zu jedem nur
hören
Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.
Aber die Worte, eh jeder beginnt,
diese wolkigen Worte, sind:
Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;
gib mir Gewand.
Hinter den Dingen wachse als Brand,
daß ihre Schatten ausgespannt,
immer mich ganz bedecken.
Laß dir alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muß nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Laß dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben nennen.
Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.
Gib mir die Hand.
Aus Rainer Maria Rilke: Das Stunden-Buch
hören
Ich kann nicht glauben, daß der kleine Tod,
dem wir doch täglich übern Scheitel schauen,
uns eine Sorge bleibt und eine Not.
Ich kann nicht glauben, daß er ernsthaft droht;
ich lebe noch, ich habe Zeit zu bauen:
mein Blut ist länger als die Rosen rot.
Mein Sinn ist tiefer als das witzige Spiel
mit unsrer Furcht, darin er sich gefällt.
Ich bin die Welt,
aus der er irrend fiel.
Aus Rainer Maria Rilke: Das Buch vom Mönchischen Leben
hören
Gesicht, mein Gesicht:
Wessen bist du; für was für Dinge
Bist du Gesicht?
Wie kannst du Gesicht sein für so ein Innen
Darin sich immerfort das Beginnen
Mit dem Zerfließen zu etwas ballt?
Hat der Wald ein Gesicht?
Steht der Berge Basalt
Gesichtlos nicht da?
Hebt sich das Meer
Nicht ohne Gesicht
Aus dem Meergrund her?
Spiegelt sich nicht der Himmel drin
Ohne Stirn ohne Mund ohne Kinn ?
Aus Rainer Maria Rilke: Improvisationen aus dem Capreser Winter (Vollendetes)
Übung am Klavier
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Der Sommer summt. Der Nachmittag macht müde;
sie atmete verwirrt ihr frisches Kleid
und legte in die triftige Etüde
die Ungeduld nach einer Wirklichkeit,
die kommen konnte: morgen, heute abend -,
die vielleicht da war, die man nur verbarg;
und vor den Fenstern, hoch und alles habend,
empfand sie plötzlich den verwöhnten Park.
Da brach sie ab; schaute hinaus, verschränkte
die Hände; wünschte sich ein langes Buch -
und schob auf einmal den Jasmingeruch
erzürnt zurück. Sie fand, daß er sie kränkte.
Aus Rainer Maria Rilke: Der neuen Gedichte anderer Teil
Da neigt sich die Stunde
hören
Da neigt sich die Stunde und rührt mich an
mit klarem, metallenem Schlag:
mir zittern die Sinne. Ich fühle: ich kann -
und ich fasse den plastischen Tag.
Nichts war noch vollendet, eh ich es erschaut,
ein jedes Werden stand still.
Meine Blicke sind reif, und wie eine Braut
kommt jedem das Ding, das er will.
Nichts ist mir zu klein, und ich lieb es trotzdem
und mal es auf Goldgrund und groß
und halte es hoch, und ich weiß nicht wem
löst es die Seele los...
Aus Rainer Maria Rilke: Das Buch vom mönchischen Leben
Einmal am Rande des Hains
hören
Einmal, am Rande des Hains,
stehn wir einsam beisammen
und sind festlich, wie Flammen
fühlen: Alles ist Eins.
Halten uns fest umfaßt;
werden im lauschenden Lande
durch die weichen Gewande
wachsen wie Ast an Ast.
Wiegt ein erwachender Hauch
die Dolden des Oleanders:
sieh, wir sind nicht mehr anders,
und wir wiegen uns auch.
Meine Seele spürt,
daß wir am Tore tasten.
Und sie fragt dich im Rasten:
Hast Du mich hergeführt?
Und du lächelst darauf
so herrlich und heiter
und: bald wandern wir weiter:
Tore gehn auf..
Und wir sind nichtmehr zag,
unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein
aus dem vergangenen Tag.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier (1897/98)
Du weißt mein müder Wille
hören
Du weißt: mein müder Wille
lag vor dir auf den Knien,
und flehte“ Sei die Stille“
Und du erhörtest ihn.
Du sahst: in heißem Hauchen
Ward Kranz und Kraft ihm alt,
Und er muß Kühle brauchen -:
Da warst du wie der Wald.
Und hattest tausend Tiefen,
Und wurdest wild und weit,
Und viele Stimmen riefen
Aus deiner Seltsamkeit.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
Die Nacht der Frühlingswende
hören
(Capri, 1907)
Ein Netz von raschen Schattenmaschen schleift
über aus Mond gemachte Gartenwege,
als ob Gefangenes sich drinnen rege,
das ein Entfernter groß zusammengreift.
Gefangner Duft, der widerstrebend bleibt.
Doch plötzlich ists, als risse eine Welle
das Netz entzwei an einer hellen Stelle,
und alles fließt dahin und flieht und treibt....
Noch einmal blättert, den wir lange kannten,
der weite Nachtwind in den harten Bäumen;
doch drüber stehen, stark und diamanten,
in tiefen feierlichen Zwischenräumen,
die großen Sterne einer Frühlingsnacht.
Rainer Maria Rilke 1907
Die Engel
hören
Sie haben alle müde Münde
und helle Seelen ohne Saum.
Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde)
geht ihnen manchmal durch den Traum.
Fast gleichen sie einander alle;
in Gottes Gärten schweigen sie,
wie viele, viele Intervalle
in seiner Macht und Melodie.
Nur wenn sie ihre Flügel breiten,
sind sie die Wecker eines Winds:
als ginge Gott mit seinen weiten
Bildhauerhänden durch die Seiten
im dunklen Buch des Anbeginns.
Aus Rainer Maria Rilke: Das Buch der Bilder
hören
Du lächelst leise und das große
Auge grüßt die Dämmerung.
Die Hände schimmern dir im Schooße
und deine Hände sind so jung.
Sie sind nicht müde, wenn sie rasten;
ein Lauschen nur ist ihre Ruh.
Sie warten wie auf Orgeltasten
einer neuen Hymne zu.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
hören
Das Leben ist gut und licht.
Das Leben hat goldene Gassen.
Fester wollen wirs fassen,
wir fürchten das Leben nicht.
Wir lieben Stille und Sturm,
die bauen und bilden uns beide:
Dich - kleidet die Stille wie Seide,
mich - machen die Stürme zum Turm...
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
hören
Sei du mir Omen und Orakel
und führ mein Leben an zum Fest,
wenn meine Seele, matt vom Makel
die Flügel wieder fallen läßt.
Gieb mir das Niebeseßne wieder:
das Glück der Tat, das Recht zu Ruhn, -
mit einem Wiegen deiner Glieder,
mit einem Blick für meine Lieder,
mit einem Grüßen kannst du's tun.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
hören
Unsere Liebe hat keine Gewalten.
So will uns unsere Liebe sehn:
Dass wir uns bei den Händen halten
Und durch Gesichte und Gestalten
Ihrem Garten entgegengehn.
Keine Tore dürfen wir sprängen
Auf dem weiten Wandern ins Glück;
Aber wenn wir uns in Gartengängen
Reife Ranken den Weg verhängen,
Drängen wir sie zärtlich zurück.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
hören
Das Land ist licht und dunkel ist die Laube,
und du sprichst leise und ein Wunder naht.
Und jedes deiner Worte stellt mein Glaube
als Betbild auf an meinen stillen Pfad.
Ich liebe dich. Du liegst im Gartenstuhle,
und deine Hände schlafen weiß im Schooß.
Mein Leben ruht wie eine Silberspule
in ihrer Macht. Lös meinen Faden los.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier
hören
Leise ruft der Buchenwald.
Winkt mit seinen jungen Zweigen
weit hinaus ins Wiesenschweigen.
Kommt mein blonder Liebling bald
mir die tiefen Wege zeigen,
wo die Lichter wie Elfen reigen?
Kommt mein blonder Liebling bald?
Grüßend wird meine Seele sich neigen.
Meine Seele ist maieneigen
wie der rufende Buchenwald.
Aus Rainer Maria Rilke: Dir zur Feier